BKH in the USA!
Wie kam es dazu?
Seit 2019 bestehen Kontakte zum Chattahoochee Technical College. Pandemiebedingt konnten wir erst im Herbst 2022 unseren Kennlernbesuch bei unserem ersten außereuropäischen Partner durchführen. Im Herbst 2023 kamen fünf Studierende des Chatt Tech sowie drei Lehrkräfte zu uns, um das duale Ausbildungssystem kennenzulernen. Und nun hieß es endlich BKH in the USA!
Das Chattahoochee Technical College unterscheidet sich stark von unserem Berufskolleg. Es verfügt über neun Standorte, an denen ca. 14.000 Studierende in unterschiedlichsten Studiengängen eingeschrieben sind. Bei Führungen an den Standorten Marietta und Acworth sahen wir beispielsweise Fachräume für Physiotherapeuten, Rettungssanitäter, Laboranten, Automobilindustrie, Robotik, LKW-Fahren, Brauen und Forensik.
Aber es gibt auch Unterrichtsräume, die sich nicht so sehr von den uns bekannten Klassenräumen unterscheiden.
In denen erlebten wir Unterricht in wirtschaftsbezogenen Fächern wie Rechnungswesen. Unsere angehenden Industriekaufleute stellten fest, dass sie dem Unterricht auch in der Fremdsprache problemlos folgen konnten und beteiligten sich ungehemmt am Unterrichtsgespräch.
Neben Einblicken in den Unterricht am College standen auch Unternehmensführungen an. Schließlich ging es im Rahmen unseres Projekts „Vocational Training in the United States and in Germany“ um den Vergleich der beiden Ausbildungssysteme und Arbeitswelten.
So lernten wir mit Fastenal ein Unternehmen kennen, das Lieferketten für Industrieprodukte optimiert.
Mit Atlanta Bonded Warehouse stand ein weiterer Anbieter in diesem Segment auf dem Programm, ein Logistikdienstleister für Süßwaren. Wir lernten, dass die Mitarbeiter*innen sozusagen ständig der Zeit voraus sind, denn sie bereiten bereits jetzt Halloween-Artikel für den Weiterversand vor.
Yancey Caterpillar bietet im Großraum Atlanta Verkaufs- und Reparaturdienstleistungen für schwere Maschinen an. In einer sehr informativen Präsentation erfuhren wir einiges über die Unternehmensphilosophie, Ausbildungsprogramme und dass anders als häufig in den USA üblich die Verweildauer der Mitarbeiter*innen im Unternehmen 20 oder mehr Jahre betragen kann.
Mit CKS Packaging lernten wir einen Hersteller von Verpackungen für Reinigungsprodukte kennen. Dieses Unternehmen war während der Pandemie eines der wenigen, das Personal eingestellt hat, da Reinigungsprodukte so stark nachgefragt waren.
Digital Projection schließlich wurde uns von einer der Studierenden vorgestellt, die im Herbst 2023 bei uns war. Dort durften wir den Emmy Award halten, den das Unternehmen für herausragende Leistungen in der technischen Entwicklung von digitalen Projektoren bekommen hat. Mitarbeiter*innen aus unterschiedlichen Bereichen erzählten uns von ihrem Werdegang und verdeutlichten, dass man mit Fleiß, Einsatz und Interesse sehr viel erreichen kann.
Neben dem fachbezogenen Programm wurde am Wochenende Downtown Atlanta erkundet. Dabei durfte natürlich World of Coca Cola nicht fehlen.
Höhepunkt war allerdings der Besuch eines Fußballspiels von Atlanta United in der Mercedes-Benz-Arena. Dort trafen wir uns wieder mit Studierenden, die im Herbst bei uns waren.
Diese statteten uns mit Fanschals und transparenten Taschen aus, da Rucksäcke o.Ä. nicht mit ins Stadion genommen werden durften. Wir erlebten, dass selbst vor normalen Ligaspielen die Nationalhymne gesungen wird, ein Gänsehaut-Moment.
Zum Abschluss des Projekts wurden wir noch einmal herzlich im Konferenzraum des Marietta Campus begrüßt. Dort konnten wir die beiden Wochen Revue passieren lassen und uns von allen Beteiligten verabschieden.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Chattahoochee Technical College, das uns so toll aufgenommen hat und uns zwei unvergessliche Wochen ermöglicht hat.
Auch möchten wir uns an dieser Stelle bei den heimischen Industrieunternehmen (Alleima Engineering GmbH, Bostik GmbH, fetra Fechtel Transportgeräte GmbH, Gemeindewerke Steinhagen GmbH, Jung Pumpen GmbH, Hörmann KG, Wellkistenwerk Groß GmbH & Co. KG sowie Westfalia Technologies GmbH & Co. KG.) bedanken, die ihren Auszubildenden zu Industriekaufleuten die Teilnahme an diesem Austausch und damit eine erlebnisreiche Zeit ermöglicht haben.
Außerdem gilt unser Dank der Joachim-Herz-Stiftung, die durch ihr GATE-Programm (German Apprenticeship Training Exchange) diesen Austausch durch Knowhow und finanzielle Mittel unterstützt hat. Ziel des GATE-Programms ist die Förderung transatlantischer Beziehungen und die Internationalisierung der Berufsschulen. Dieses Ziel wollen wir durch die Fortführung des Austauschs mit dem Chatt Tech in den kommenden Jahren weiter verfolgen.
*Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
