Erasmus+ in Finnland: Unsere Reise zu unserer Partnerschule in Lappeenranta

Am Samstagabend kamen wir zwar spät, aber gut gelaunt in Finnlands Hauptstadt Helsinki an.

Am Sonntag hatten wir die Möglichkeit, Helsinkis Sehenswürdigkeiten, wie den Dom oder den Hafen, zu erkunden, bevor es am Sonntagabend per Zug nach Lappeenranta ging.

Am Montag, den 07.04.2025, starteten wir dann endlich unser eigentliches Erasmus+-Programm. Wir wollten das finnische Ausbildungssystem und die Lebenswelt junger Finnen kennenlernen. Dabei war Nachhaltigkeit ein Fokus. Nach dem Frühstück in der Unterkunft wurden wir von unseren finnischen Gastgebern zu unserer Partnerschule Sampo gebracht, wo wir uns endlich in Präsenz kennenlernten und typische Gastgeschenke aus unserer Region verteilten. So freuten sich alle über Süßes von Storck oder Pudding von Dr. Oetker. Der Schulrundgang zeigte eine deutlich größere Schule mit mehr Schülerinnen und Schülern als in Halle. Die Schulstruktur war neu für uns, da die Schüler ihre Fächer teilweise selbst wählen dürfen. Wir erkundeten am ersten Tag die Schule und lernten viele Menschen und Räumlichkeiten kennen. Am Nachmittag stand dann der erste Unterricht auf dem Programm, um einen Einblick in die beiden Fachbereiche Wirtschaft und Gesundheit zu bekommen.

Am Dienstag ging’s es wieder in die Schule – in den Unterricht und zu unserer gemeinsamen Projektaufgabe: Wir bereiteten uns auf eine Präsentation für den International Day vor: Das Berufskolleg Halle und die Stadt Halle (Westfalen) sowie der Vergleich mit der finnischen Schule und Lappeenranta standen auf dem Programm. Nach einem köstlichen Mittagessen in der Mensa besuchten wir nachmittags eine informative Präsentation der Stadt über grüne Energie.  Lappeenranta ist eine Pioniersstadt in der Entwicklung von CO2-neutraler Energiegewinnung. Abends waren wir, wie fast täglich, typisch finnisch, in der Sauna, zur Entspannung.

Der Mittwoch begann mit verschiedenen Hospitationen des Englischunterrichts – wir arbeiten aktiv mit und verbesserten unsere Englischkompetenz, indem wir mit unseren Projektpartnern in den Austausch über die typischen Lebensgewohnheiten gingen. So entstand auch Material für den International Day. Zudem stellten wir Unterschiede zu unserem Englischunterricht fest.

Nach dem Mittagessen widmeten wir uns wieder der Nachhaltigkeit. Wir durften das Programm „Environment and nature studies“ kennenlernen und uns von den Studierenden des Programms in Raippo die Bedeutung des Waldes und der Natur für die Region Lappeenranta erklären. Zudem machten die Studierenden deutlich, vor welchen Herausforderungen Lappeenrantas Natur steht. Nebenbei erhielten wir immer wieder Einblicke in finnische Traditionen, wie in einer urigen Hütte Marshmallows am Lagerfeuer rösten.

Abends haben wir ein Eishockeyspiel der Junioren besucht in der großen Eishockeyarena in Lappeenranta – dazu muss erwähnt werden, dass das SaiPa-Team in der Bundesliga sehr erfolgreich spielt und das etwas wahnsinnig Neues und Interessantes war für uns, im Gegensatz zum Fußball in Deutschland: Nach jedem Tor gab es laute Musik und es ist eine fantastische Stimmung im Stadium – als am Ende die deutsche Gruppe mit der Mannschaft auf ein Foto durften, waren alle sehr glücklich.

Am Donnerstag war es dann endlich so weit: Der International Day fand statt. Wir präsentierten unsere Schule und Halle und nahmen an einer Veranstaltung zum Thema „Interkulturalität und Nachhaltigkeit“ in der Aula teil. Wir wurden zum Leben in Deutschland und unseren Erfahrungen in Lappeenranta befragt. So konnten wir unser Projektziel, die Ausbildungssysteme und Lebenswelten zu vergleichen, auch anderen Finnen vorstellen.

Nachmittags stand wieder Natur auf dem Programm. Wir besichtigten Salpalinja, eine Verteidigungsanlage aus dem Zweiten Weltkrieg. Hier wurde deutlich, wie nah und präsent Russland für Lappeenranta ist. Auch ging es darum, wie man die Anlagen der Vergangenheit mit der heutigen Natur in Einklang bringen kann. Am Abend stand etwas ganz Besonders an: Wir feierten den Geburtstag einer Schülerin im Restaurant Lalo.

Am Freitag nutzten wir den Wetterumschwung – eine weiße Winterwelt lag plötzlich mitten im April vor uns – um uns früh morgens von unserer finnischen Projektgruppe Lappeenranta von einer anderen Seite zeigen zu lassen. Wir erfuhren in der Festung von Lappeenranta viel Interessantes über die Stadgeschichte, besuchten ein russisches Café und lifen auf der Stadmauer am Saimaa See. Anschließend stand zum letzten Mal „Schule“ auf dem Programm – ein letztes Mal Unterricht mit unserer Projektgruppe. Abgerundet wurde das Projektwoche mit einer Evaluationsrunde und einem Austausch über die Zukunft unseres Projekts. Wir stellten fest, dass die Woche uns einen guten Einblick in das finnische Berufsschulsystem und die Lebenswelt der Jugend gab und freuen uns darauf, der finnischen Gruppe hautnah das deutsche System zu zeigen. Den gemeinsamen Projektausklang fanden wir beim Bowling am Nachmittag, bevor es am Samstagmorgen wieder zurück nach Deutschland ging.

Die Woche war eine fantastische Erfahrung; wir haben viel Englisch gesprochen und eine ganz neue Kultur kennengelernt!



*Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

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